GLP-1-Rezeptor-Agonisten und IIH – neue Hoffnung bei idiopathischer intrakranieller Hypertension?

Mounjamen

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Liebe Community,
ich möchte heute ein Thema ansprechen, das bislang nur wenigen bekannt ist, aber zunehmend an Bedeutung gewinnt: GLP-1-Therapien bei IIH (idiopathischer intrakranieller Hypertension) – also einer Erkrankung, bei der der Hirndruck erhöht ist, ohne dass ein Tumor oder andere strukturelle Ursachen vorliegen.
🔎 Was ist IIH?

IIH betrifft vor allem übergewichtige Frauen im gebärfähigen Alter und äußert sich typischerweise durch:
  • chronische Kopfschmerzen,
  • Sehstörungen (Papillenödem),
  • Augenbewegungsstörungen,
  • Tinnitus
Die Ursache ist nicht vollständig geklärt, aber Übergewicht gilt als wichtigster Risikofaktor. Eine Gewichtsabnahme verbessert in vielen Fällen den Hirndruck und die Beschwerden deutlich.

🧬 Was haben GLP-1-Agonisten damit zu tun?

GLP-1-Rezeptor-Agonisten wie Semaglutid, Tirzepatid oder auch Retatrutid zeigen in Studien nicht nur einen starken Effekt auf den Blutzucker, sondern auch auf das Körpergewicht – was wiederum die Hauptsäule der IIH-Therapie ist. Nun gibt es erste klinische Hinweise, dass diese Medikamente auch direkt auf den Liquorhaushalt und den Hirndruck Einfluss nehmen könnten.
🔬 Studienlage (Stand 2024/2025):

Eine britische Phase-II-Studie zu Exenatid bei IIH zeigte signifikante Senkung des intrakraniellen Drucks, unabhängig von der Gewichtsabnahme.
  • Neuere Beobachtungen deuten an, dass GLP-1-Analoga neuroprotektive Eigenschaften haben könnten – ein möglicher Zusatznutzen bei IIH.
  • Einige Registerstudien aus den USA (u. a. mit Unterstützung texanischer Universitätskliniken) untersuchen nun gezielt GLP-1 bei IIH-Patientinnen mit Adipositas – Ergebnisse stehen noch aus
💬 Persönliche Einschätzung:
Ich selbst habe durch GLP-1-Medikamente über 30 kg verloren, und obwohl ich nicht direkt an IIH leide, finde ich es faszinierend, wie vielschichtig diese Substanzen wirken – vom Darm über das Gehirn bis zum Sehnerv.
Für Betroffene mit IIH könnte sich hier eine neue nicht-invasive Behandlungsoption auftun – insbesondere dann, wenn die konservative Gewichtsreduktion nicht gelingt oder zu langsam verläuft.
📌 Frage an die Runde:
Hat jemand von euch Erfahrung mit IIH in Verbindung mit einer GLP-1-Therapie? Kennt ihr Patient:innen oder Ärzt:innen, die diese Möglichkeit aktiv verfolgen?
Ich freue mich auf eure Rückmeldungen!
 
Dear Community,
Today I would like to address a topic that is currently known to only a few people, but is becoming increasingly important: GLP-1 therapies for IIH (idiopathic intracranial hypertension) – a disease in which the intracranial pressure is increased without a tumor or other structural cause.
🔎 What is IIH?

IIH primarily affects overweight women of childbearing age and is typically characterized by:
  • chronic headaches,
  • Visual disturbances (papilledema),
  • Eye movement disorders,
  • Tinnitus
The cause is not fully understood, but obesity is considered the most important risk factor. Weight loss often significantly improves intracranial pressure and symptoms.

🧬 What do GLP-1 agonists have to do with it?

GLP-1 receptor agonists such as semaglutide, tirzepatide, and retatrutide have shown in studies not only a strong effect on blood sugar but also on body weight—which, in turn, is the mainstay of IIH therapy. Now there is initial clinical evidence that these drugs could also directly influence cerebrospinal fluid (CSF) balance and intracranial pressure.
🔬 Study situation (as of 2024/2025):

A UK phase II study of exenatide in IIH showed significant reductions in intracranial pressure, independent of weight loss.
  • Recent observations suggest that GLP-1 analogues may have neuroprotective properties – a potential additional benefit in IIH.
  • Some registry studies from the USA (including those supported by Texas university hospitals)

Metabolic syndrome doesn't mess around!
 
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